Otorohanga
must-see
Kiwihaus
Bevor meine Eltern sich auf die lange Reise gemacht haben, haben sie mir eine Liste gegeben, was sie alles sehen und erleben wollen. Anhand dieser habe ich dann die Reiseroute geplant. Kiwi-Vögel durften natürlich nicht fehlen. Da wir vermutlich diese süßen Lebewesen nicht in der freien Wildbahn sehen würden, habe ich eine Station herausgesucht, wo man ihnen zumindest etwas näher kommen konnte.
Doch bevor es soweit war, mussten wir all unsere Sachen in Toya verstauen und uns vom Lake Taupo verabschieden.
Nachdem wir die Hälfte der Strecke hinter uns hatten und der Tank wieder voll war, war es an Papa Toya zu bewegen.
Nachdem wir bei meiner Einweisung schon alle Tränen gelacht haben rollte Papa (garnicht so zaghaft) auf die Straße und machte so seine ersten Fahrversuche im Linksverkehr.
Später wechselten wir wieder, da nur ich einen internationalen Führerschein besaß und man das Glück nicht provozieren muss.
In Otorohanga bogen wir rechts ab und parkten vor einem großzügig eingezäunten, bewaldeten Bereich. An Hand einer Karte wurden wir durch die unterschiedlichsten Gehege geführt. Den Anfang machten zwei kleine Häuser, die als Heimat von Kiwi-Vögeln dienten. Da diese gefiederten Wesen nachtaktiv sind, war die einzige Lichtquelle eine Rotlichtlampe. Dementsprechend muss man gute Augen (und Ausdauer) besitzen, um sie zu entdecken.
Der nächste Punkt auf der Liste kam von Papa: er wollte einen neuseeländischen Aal füttern. Zum Schutz der Tiere (und der Menschen) wurde das Füttern bzw. Anfassen leider nirgendwo angeboten.
Dafür nahmen wir allerdings an einer Gesprächsrunde mit einem Guide teil, der viel interessantes über die glitschigen Tiere zu erzählen hatte und sie für uns fütterte.
Verboten
Nach einer Kaffeepause stand die Frage, was wir noch machen wollten. Da meine Eltern einen Wasserfall sehen wollten (und Papa im speziellen in einem baden wollte), nahmen wir diesen Punkt von der Liste in Angriff.
Bereits von weitem konnte man das Rauschen des Wassers hören und nach einigen Stufen erreichten wir die Marokopa Falls. Leider war der Aussichtspunkt und Abstieg abgesperrt, da bereits der Rand abgerutscht war.
Ein bisschen gesetzesuntreu stiegen Papa und ich über die Absperrung und genossen die Sonnenreflexion aus nächster Nähe.
Auf dem Rückweg hielt ich an einem kleinen Parkplatz, der mir bereits auf der Hinfahrt aufgefallen war. Ein Schild mit der Bezeichnung "Naturale Bridge" deutete in einen kleinen Waldabschnitt. Weit sind wir allerdings nicht gekommen, da auch hier der Weg abgesperrt war.
Bis wir an der Naturbrücke waren, konnten wir uns nicht viel darunter vorstellen. Umso beeindruckender war der Anblick der sich uns bot.
Erledigt von den Ereignissen des Tages machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, in der wir bereits vor dem Kaffee eingecheckt hatte. Aber was wäre Karma, wenn es nicht gleich zuschlagen würde: in Otorohanga bin ich in meine erste Polizeikontrolle geraten.
Der Polizist bedeutete mir, die Scheibe runter zu lassen. Leicht nervös (wenn auch unbegründet) folgte ich seiner Anweisung.
Danach wurde es etwas verwirrend und wir können bis heute nicht sagen, was dort passiert ist. Er hielt mir ein kleines Gerät vor mein Gesicht und ich sollte "five", also Fünf, sagen. Also tat ich ihm den Gefallen. Nachdem ich dies dreimal wiederholt hatte, ließ er uns belustig weiterfahren.
Three Sisters and the Elefant Rock
Am nächsten Tag wollte ich einen Punkt von meiner must-see-Liste abhacken. So machten wir uns bei mäßig gutem Wetter auf den langen Weg zu einer besonderen Felsformationen.
Nach diversen Baustellen (die immer wieder Erstaunen bei meinen Eltern ausgelöst haben - Stichwort Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) erreichten wir endlich den Parkplatz.
Noch unsicher, ob es gerade Flut oder Ebbe wurde, traten wir auf den matschigen Boden. Sogleich fingen wir an wie auf rohen Eiern zu laufen, da das Potenzial auszurutschen und somit komplett durchnässt zu werden sehr hoch war.
Relativ trocken kamen wir auf dem Strandabschnitt an, der die Felsformationen preisgab.
Dank Papa wird dieser tolle Ort nicht nur für immer in unseren Erinnerungen bleiben, sondern wir auch an ihm.
Hatte sich das Wetter in der Zwischenzeit zwar nicht verbessert, muss man dennoch die Chancen nehmen wie sie kommen. So stürzten wir uns anschließend bei stürmischen Wellen in's Wasser.
Bevor wir abends an der Unterkunft wieder ankamen und Papa unserem Vermieter Noel auf einen Sekt einlud, besuchten wir noch einen weiteren Wasserfall und fanden einen neuen großen Freund.
Nach vielen Haken auf unseren Listen steuerten wir am nächsten Tag nun den letzten Reisestop an.
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