Marlborough

Wein, Schlamm und Charlotte 

Blenheim 
Zu Wein sage ich ja selten Nein. Daher durfte die Region um Blenheim auf meinem Reiseplan nicht fehlen. Da man Alkohol und Autofahren bekanntlich nicht kombinieren sollte, war es passend, dass ein Unternehmen einen Radverleih inkl. Shuttleservice anbot. 

Kaum am Campingplatz angekommen, wurde ich schon von dem kleinen Bus aufgesammelt. 

Im Verleih erhielt ich mein Fahrrad, einen Helm und eine Karte mit Weingütern. 

Vom Regen überrumpelt nahm ich nach einigen Kilometern die Einfahrt zum Weingut Huia. Neben unserem Gespräch über Weine und Reisen erklärte mir die Wirtin, dass der Vogel Huia seit vielen Jahren nicht mehr in Neuseeland gesehen wurde. 

Seine Federn wurden von den Stammesoberhäuptern der Maori getragen. 

Trocken kam ich danach im zweiten Weingut Sugar Loaf an. Der Raum für die Verkostung war sehr klein, so dass wir alle währenddessen standen, was uns allerdings nichts ausmachte. 

Als ich mich zu meinem letzten Vinyard aufmachte startete der Regen erneut. Unbeirrt radelte ich weiter, bis ich das nächste Glas über die Theke vom Framinham gereicht bekam. 

Queen Charlotte Sound 
Am nächsten Morgen startete ich meine Fahrt von Blenheim nach Havelock. Der Ort sollte schöne Wanderungen und einen tollen Blick auf den Queen Charlotte Sound bereithalten.

Unter anderem gab es den Wanderweg auf den Mount Takorika

Ich startete bei Sonnenschein. Leider war der Boden noch von dem vorherigen Regen matschig, aber ein bisschen Dreck hat mich selten abgehalten. 

Und als Unterstützung standen Wanderstäbe am Anfang bereit.

Nach einiger Zeit konnte ich mir schon ausmalen, dass es bei dem Nebel nichts mit der Aussicht werden würde. Aber immerhin den Gipfel erklimmen, dachte ich. 

Nur kam zur hohen Luftfeuchtigkeit, die mich ordentlich zum Schwitzen brachte, auch noch ständiger Regen hinzu.

Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass es sicherer wäre den Rückweg anzutreten. Dafür entschied ich mich für eine andere Route, die auch zurück zum Campingplatz führte. 

Leider bei dem rutschigen Untergrund eine Fehlentscheidung, da dieser steiler war und ich so eher nach unten schlitterte.

Aber Hauptsache heile ankommen.

Am nächsten Morgen fuhr ich weiter zum Queen Charlotte Track. Diese Tour erstreckt sich über mehrere Etappen, die man in einigen Tagen ablaufen kann. Ich entschied mich allerdings für eine einfache Hin-und Rücktour von insgesamt 18km. 

Unterwegs wurde ich mit der Aussicht belohnt, die mir am Vortag verwehrt blieb.

Schon auf den letzten Kilometern freute ich mich auf eine Abkühlung im Wasser.

Kaum war ich aus dem Wasser, rannte eine Truppe, angefeuert mit lauten Rufen, über den Steg. 

Vollständig bekleidet sprangen sie ins Wasser, schwammen an Land, schmieren sich mit Matsch ein, stiezen Anfeuerungsrufe aus und wiederholten dies wieder und wieder. Später erfuhr ich, dass es sich hierbei um ein Bootcamp handelt, wobei die Teilnehmer am Ende ohne jegliche Nahrung und Hilfsmittel auf dem Queen Charlotte Track ausgesetzt werden.

Meinen Abend verbrachte ich auf einem süßen Campingplatz in idyllischer Abgeschiedenheit. 

Begrüßt wurde ich mit Essen für mich (der Muffin) und Essen für die Tiere (Pellets).

Picton
Nach einem Monat auf der Südinsel kam ich am 4.02. wieder in Picton an - am nächsten Tag würde meine Fähre zurück auf die Nordinsel in aller Frühe gehen.

Doch bevor ich diesen wunderschönen Teil Neuseelands verließ erwanderte ich noch den Hausberg Tirohanga.

Danach bummelte ich durch die Stadt, genoss den Sonnenschein und Strand. 

Natürlich durfte auch, wie bei meiner Anreise, ein Abstecher bei Julian und Carol nicht fehlen. Als wären wir alte Freunde begrüßten sie mich schon herzlich an der Tür und wollten alles von meiner Reise wissen. 

Und so erzählte ich ihnen vom Helikopterflug, von Delphinen, der Kajaktouren, Pinguinen und vielem mehr. Was für ein Monat!

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