Canterbury

Mosaike, Earthquake und schwimmende Bösewichte

Banks Peninsula
Da ich noch genug Tage für die Südinsel übrig hatte, konnte ich mir für meine Weiterreise Zeit lassen. Allerdings gab es auf dem Weg zwischen Lake Tekapo und Christchurch nicht viel zu sehen, daher entschloss ich mich dennoch die Strecke in einem Stück zu fahren. 

Nach Stunden erreichte ich die Halbinsel Banks Peninsula, die vor Christchurch liegt. 

In dem Ort Duvauchelle gab es nicht viel mehr als den Campingplatz, was für mich OK war, da ich an diesem Tag nur schlafen wollte. 

Fit fuhr ich am nächsten Tag nach Akaroa. Es ist ein süßer Ort, der von Franzosen aufgebaut wurde und dies findet sich in den Straßennamen und der Bauweise der Häuser wieder. 

Nach netten Gesprächen in einem süßen Cafe brach ich zum The Giants House auf. Dabei handelt es sich um große Figuren, die aus Mosaiksteinen gebaut wurden.

Sehr freundliche Genossen.

Die gewundene Straße führte mich danach über hohe Hügel nach Christchurch.

Christchurch
Mit dem Bus fuhr ich vom Campingplatz in die Innenstadt, um mich dort ein vorerst letztes Mal mit Celine zu treffen - am nächsten Tag würde sie Neuseeland verlassen. Wir nutzten den Zufall, dass wir gleichzeitig in der selben Stadt waren und stopften uns mit Essen und Gesprächen voll. 

Den nächsten Tag startete ich mit einer Free-Walking-Tour durch Christchurch. Während der Tour erfuhren wir, wie es während und nach der Zeit des großen Erdbebens von 2011 war. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde viel modernisiert, Raum für Grünflächen geschaffen und Denkmälern errichtet. 

Auch ein Teil der Berliner Mauer spiegelt die Gegenwart wieder. 

Auch die unbeschwerteren Ecken hat uns unser Tourguide gezeigt. 

Im Großen und Ganzen ein toller Start in den Tag. (Ich stehe in der linken Mitte hinten)

Auf eigene Faust erkundete ich danach die Stadt: von der Bücherei hatte ich einen guten Blick von Oben und das Museum zeigte interessante Kunst.

Kaikoura
Sonnenschein begleitete mich am nächsten Tag auf meinem Weg nach Kaikoura. 

Wieder machte es der Anblick der Natur es mir sehr schwer mich auf die Straße zu konzentrieren. 

Insbesondere, als ich im Augenwinkel eine Gruppe von Delphinen im Wasser springen sah: dieser Moment überzeugte mich entgültig für den nächsten Tag einen Termin zum Schwimmen mit Delphinen zu buchen. 

Leider zeigte sich der nächste Tag von seiner grauen und nebeligen Seite. "Perfekt um sich in's kalte Wasser zu begeben". Aber erst mussten einige organisatorische Dinge geregelt werden. Unter anderem wie die Schwimmfähigkeiten ausfallen und wer im Notfall kontaktieren werden soll. 

Pünktlich wurde unsere Gruppe in einen Raum mit der Ausstattung geführt. 

Jeder erhielt einen zweiteiligen Wetsuit, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel, sowie eine Taucherkappe für den Kopf.

Den Anzug behielten wir gleich an - zu unserem Leidwesen, da wir so schwitzend in einem dunklen kleinen Raum die Sicherheitseinweisung über uns ergehen lassen nussten. Nachdem wir nun wussten, wie wir uns zu Bewegen haben und auf was wir zu achten hatten, gingen endlich die Türen auf und wir wurden in einen Bus zum Hafen gebracht.

Durch den Nebel fuhren wir an der Küste entlang und dann ein wenig auf das offene Wasser hinaus. Lange dauerte es nicht, bis der Kapitän die erste Gruppe von Dusky Delphinen gesichtet hat. Für uns Schwimmer kam ein Sirenensignal- das Geräusch, dass wir uns bereit zum Schnorcheln machen sollen. 

So saßen wir alle aufgeregt auf der niedrigen Sitzplattform am Heck und warteten auf das nächste Signal. Dort habe ich auch die sympathische Doreen kennengelernt.

Als es endlich kam, stieß ich mich von der Plattform ab. Die Arme eng am Körper, durch den Mund atmend und nur die Beine bewegend steuerte ich die Richtigung an, die uns vom Boot aus angezeigt wurde. Zuerst war es etwas wuselig, da alle Schwimmer auf einem Punkt waren, aber das verlief sich schnell. 

Und dann sah ich etwas an mir vorbei schwimmen, und dann noch etwas. Es war berauschend, wieviele Delphine um mich herum waren. 

Zu schnell erklang die Sirene wieder - wir mussten zurück aufs Boot. Zu unserem Glück gab es 4 weitere Durchgänge. In den Pausen erzählten wir aufgeregt, wieviel wir gesehen haben und wie nah wir ihnen gekommen sind. Bei dem zweiten Durchgang hatte ich für mich ein ganz tolles Erlebnis. 

Uns wurde gesagt, um Delphine ein "anzulocken" sollen wir singen und sobald dies geklappt hat, sollen wir im Kreis schwimmen und Blickkontakt halten. All dies hat geholfen und so hatte ich einen zweisamen Moment mit einem der Delhine. 

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man einem wilden Tier so nahe kommt und mit ihm für einen Moment eine Verbindung aufbaut. 

Natürlich immer im Hinterkopf, dass Delphine eigentlich böse Tiere sind: ihr Lächeln ist eine Kieferfehlstellungen und sie schänden in Gruppen kleine Wale. Aber dies habe ich da Mal abgeblendet und die Zeit einfach genossen.

Nach dem fünften Mal erwartete uns eine warme Dusche auf dem Boot und alle zogen sich warm um. 

Nun beobachtet wie die Schwimmer von Oben und sie zeigten uns tolle Sprünge und Spielereien.

Wir machten uns bereits auf den Rückweg, als jemand aufrief, dass er ein Wal gesehen hat. 

Fast hätte das Boot Schlagseite bekommen, da natürlich alle den Wal sehen wollten. Leider war dieser noch zu weit weg, um wirklich was zu erkennen. Nach etlichen Bitten ließ sich der Kapitän erweicher und änderte den Kurz (natürlich immer in sicherer Entfernung).

Der Wal fand anscheinend auch gefallen an den Delphinen und wollte mit ihnen spielen. Immer wieder drehte er sich, so das seine großen Flossen auf das Meer klatschten und die verhältnismäßig kleinen Säugetiere belustig um ihn rum sprangen. 

Die Meerestiere von Kaikoura werden immer in meinem Herzen bleiben.

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