The Catlins

Früh aufstehen und warten

Slope Point
Nachdem ich alle Sachen vom Hostel zurück in meinen Camper geschleppt hatte und der Mitarbeiter des Monats aus dem Baumarkt mir geholfen hat (ohne zu zögern wurden die Werkzeuge aus der Verpackung genommen und auf dem Parkplatz eingesetzt), machte ich mich auf den Weg von Queenstown weiter Richtung Süden.

Das Tagesziel war Slope Point, der südlichste Ort der Südinsel Neuseelands. Ab diesem Punkt würde meine Reise wieder mehr nördlich gehen, zurück Richtung Nordinsel - aber alles mit der Zeit. 

Die Strecke war ziemlich einschläfernd. Karge Landschaft, wenige Orte und lange Straßen. Irgendwo im Nirgendwo meldete sich meine Blase und ich fuhr kurz auf einen Rastplatz. Schon beim drauffahren habe ich eine vollgepackten Frau mit Schild in der Hand am Straßenrand stehen sehen. Ich überlegte hin und her: Soll ich sie mitnehmen? 

Am Ende entschied ich mich dafür und sprach sie an. Dankbar stieg sie ein - sie wartete schon mehrere Stunden. Sie musste auch schon Ewigkeiten mit niemandem mehr gesprochen haben - vom Zuschlagen der Autotür bis zur Ankunft am Slope Point redete sie ohne Unterlass. 

Zusammen schlendert wir zur Klippe und konnten an diesem Tag sogar ein Stück von der Steward Island entdecken.

Im nächsten Ort ließ ich meine Beifahrerin raus und wurde sogar noch für die Fahrt bezahlt (nicht nur in Geld, sondern auch mit Putztüchern und Keksen - kann man immer gebrauchen). 

Nugget Point
Mit tief stehender Sonne bog ich links auf den Campingplatz ein. Dieser war zwar seeehr einfach gehalten, aber ausreichend. 
Den gesamten Platz teilte ich mir mit nur einer weiteren Person: Selina. 

Da es etwas seltsam wäre, sich auf diesem freien, kleinen Feld zu ignorieren, kommt man unweigerlich schnell in's Gespräch. Und das war auch gut so, da wir uns gut verstanden und so für den nächsten Morgen zusammenschlossen. Wir wollten den Sonnenaufgang am nahegelegenen Leuchtturm bestaunen. Das besondere an diesem Ort sind die davor aus dem Wasser herausragenden Felsen, auch Nuggets genannt. 

Mit Taschenlampen machten wir uns im Dunkeln ein paar Stunden später fertig, zogen uns warm an und fuhren los. 

Schon der Weg bot schöne Fotomotive.

Mit uns waren ein paar wenige Fotografen auf der Anhöhe und warteten darauf, dass sich der Nebel verzog und die Sonne ihre ersten Strahlen hervorbrachte. 

Und dann war der neue Tag angebrochen.

Bevor wir zurück zum Campingplatz fuhren, machten wir noch an einem Punkt an der Klippe halt, von wo aus man Pinguine beobachten kann. Leider waren wir dafür schon zu spät dran - normalerweise kommen sie nur in der Dunkelheit aus dem Wasser.

Catlins
Wenn man früh wach ist, hat man mehr vom Tag. Also machte ich mich nach dem Frühstück auf zu ein paar Wanderungen. 

Zuerst kam ein Rundweg am Strand entlang.
Danach kamen die Matai Falls
und die Purakaunui Falls.
Da die Region in letzter Zeit sehr wenig Regen abbekommen hat, sehen die Wasserfälle dementsprechend auch weniger spektakulär aus.

Abends fuhr ich abermals zur Beobachtungshütte in der Nähe vom Nugget Point in der Hoffnung Pinguine zu sehen. 

Fast eine Stunde stand ich in der Hütte, den Blick starr auf das Wasser gerichtet. Und plötzlich: schwupps, ging die Welle zurück und hinterließ einen Yellow Eyed Pinguin.

Am Strand ließ er sich ungewöhnlich viel Zeit (dort ist er am angreifbarsten) und putze sich ausgiebig. So süß!

Leider blieb es für mich an diesem Abend bei einem Pinguin, aber das hat ihn umson besonderer gemacht.

Und es sollte nicht mein letzter Pinguin sein...

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