Tasman

Ankunft auf der Südinsel - von Picton über Nelson zur Golden Bay


Die Fähre
Nun hieß es Abschied nehmen - wieder einmal. Waren es zwar nur zwei Monate, wachsen einem die Kolleg*innen und auch der Ort dennoch an's Herz.

Bereits am Abend vom 1.01. habe ich meine Sachen zum größten Teil gepackt und in mein Auto verfrachtet - meinem neuen Zuhause. 
Demzufolge blieb an meinem Abreisetag nicht mehr viel zu tun. Nur noch mich fertig machen, die restlichen Dinge schnappen und mich ein letztes Mal im Hotel verabschieden. Dann folgte die knapp 2-stündige Fahrt nach Wellington - von hier legt die Fähre zur Südinsel ab.

Da ich es hasse, wenn man zu spät ist und gerade bei solchen Terminen keiner auf dich wartet, habe ich genug Zeit für die Anfahrt eingeplant. So viel Zeit, dass ich sogar die erste in der Warteschlange war.

Nach einer Stunde warten wurde das Tor geöffnet. Jeder musste seine Buchung und Ausweise vorzeigen und wurde dann einer Warteschlange zugeordnet.

Pünktlich um 15 Uhr wurde die große Heckklappe der Fähre runtergelassen und die Reihen setzten sich der Nummerierung nach in Bewegung. 

Toya stand nun auf Deck 2 - wir Passagiere gingen noch bis Deck 4 hoch.

Das die Fähre riesig ist zeigt sich wunderbar daran, dass sie sogar über ein eigenes Kino besitzt. Bei 4 Stunden wollen nicht nur die Kinder bespaßt werden. 

Mir hat allerdings die wunderschöne Aussicht gereicht. 

Ein bisschen fühlte ich mich wie Rose (nur das mein Jack und zum Glück der Eisberg fehlte) - ein großes Schiff, auf dem Weg in's Unbekannte und voller Vorfreude. 

Nachdem die Fähre den Queen Charlotte Sound passiert hatte, legten wir in Picton an. Langsam rollten wir von der Fähre und waren endlich auf der Südinsel angekommen.

Picton
Die Hilfsbereitschaft der Kiwi's nahm ich gleich bei meiner Ankunft in Picton in Anspruch. Eine Kollegin aus dem Hotel hatte kurzerhand ihren Exmann kontaktiert und schon hatte ich einen Stellplatz in seiner Auffahrt. 

So kam es, dass ich mit Julian und seiner neuen Frau auf der Terrasse saß, ein kühles Bier trank und sogar noch ein Abendessen spendiert bekommen habe. 

Irgendwann war es dann Zeit für die erste Nacht in meinem Camper. Meine hauptsächliche Sorge bestand darin, ob mein Bett halten würde - was es bis heute tut (toitoitoi). Natürlich muss man sich etwas an den eingeschränkten Platz gewöhnen, aber ich habe mich gleich wohl gefühlt. 

Nelson
Gestärkt fuhr ich am nächsten Morgen weiter nach Nelson. Mir wurde empfohlen nicht über den Highway zu fahren, sondern die landschaftlich schönere Route an der Küste entlang zu nehmen. Wie die meisten Straßen auf der Südinsel war diese auch wunderschön, nur leider schwer zu genießen, da man bei den kurvenreichen und abbröckelnden Straßen aufpassen muss wohin man fährt. 

Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt fuhre ich noch zum Zentrum von Neuseeland.

Danach ging es zum Campingplatz.

Nachdem ich Toya auf dem Stellplatz geparkt hatte, wollte ich eigentlich nur noch gemütlich mein Buch lesen. Diesen Plan vereitelten leider die Sandfliegen - diese sind eine echte Plage in vielen Teilen der Südinsel. Ihre Bisse jucken noch Wochen später und können sogar allergische Reaktionen auslösen. Ein gutes Gegenmittel ist Bushman. Leider hatte ich es bis dahin verpasst es mir zu kaufen - also nochmal rein in die Stadt. 
Und wenn man schonmal unterwegs ist, dann kann man noch gleich den stadtnahen Strand für eine Abkühlung nutzen.
 
Ein bisschen befremdlich war es nur, dass knapp über dem Kopf Flugzeuge landeten.

Pohara 
Mein Auto musste sich am nächsten Tag ordentlich den Takaka Hill hochquälen. Ich war sehr froh, als ich Toya auf dem Campingplatz abstellen konnte - gehen die Fahrten doch ganz schön auf die Nerven. Ich war in Pohara angekommen. Der kleine Ort liegt in der Golden Bay, was die Umrandung zum Abel Tasman National Park bildet.

Nach einer Autofahrt tut es einfach gut am Strand mit nackten Fußen entlang zu spazieren. 

Dicke Regentropfen weckten mich am nächsten Morgen. Vom Wetter wollte ich mir allerdings nicht mein Stimmung kaputt machen lassen und wozu hat man schließlich eine Regenjacke. Wetterfest angezogen und los ging die Fahrt - natürlich wäre es gemütlicher bei Sonnenschein gewesen, aber was soll´s. Mein erster Stopp waren die Te Waikoropupū Springs - ein kleiner Rundweg, der entlang einer Quelle mit dem klarsten Wasser von Neuseeland führte.
 
Wahnsinn, wie gut man alles erkennen konnte.

Das Gute bei Regen ist die Luft, die wie frisch gewaschen riecht. Das Schlechte bei Regen: alles fühlt sich nass an, auch wenn es das vielleicht nicht ist. Dennoch unternahm ich den Versuch meine Jacke im Auto bis zum nächsten Halt trocknen zu lassen - natürlich mit wenig Erfolg. Mit klammer Jacke wanderte ich durch ein Labyrinth aus Steinen. Eine schöne Idee, aber wohl eher spannender für Kinder. 

Etwas planlos fuhr ich in die Stadt Takaka und bummelte dort umher und fand schließlich eine gute Beschäftigung für einen Regentag, auch wenn dies wieder wohl eher dominiert von Kindern wurde: ein Nachmittag im Kino mit dem Film Puss in Boots (der gestiefelte Karter). Auch nach dem Film hörte der Regen nicht auf und so gab ich mich geschlagen und wollte zurück zum Campingplatz fahren um dort heiß zu duschen und mich einzumurmeln.

Allerdings machte das Schild "Tasting" in Verbindung mit Distillery seine Aufmerksamkeit auf mich. Blinker wurde kurzerhand gesetzt und schon fand ich mich in einer lustigen Runde wieder. An meinem Tisch saß ein freundliches Paar aus Kalifornien. Immer wieder wurden uns kleine Schnapsgläser mit selbstgemachtem Gin gereicht.

Schließlich waren wir mit dem Barkeeper die Letzten in dem kleinen Ausschank.

Auch am nächsten Tag wollte der Regen nicht aufhören - und wenn man eh nass wird, dann kann man es auch richtig machen und gleich baden gehen. Zum Glück ist Regen hier nicht mit Kälte gleichzusetzen. 

Beim anschließenden Frühstück kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der nicht nur mit dem Hotel Wharekauhau was anfangen konnte, sondern auch schon dort gearbeitet hatte.

Dem Wetter trotzend brachen wir nachmittags zu einer kleinen Wanderung auf.

Abends wurde der Regen weniger und die Golden Bay zeigte sich nochmal von ihrer schönen Seite, bevor es für mich weiter zur Westküste ging.

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